Reptilien und Amphibien - Bund Naturschutz, Kreisgruppe Mühldorf
 

Amphibien

im Landkreis Mühldorf

Neu im PDF-Format: 2002 Bericht GS Projekt Amphibien

Der Grasfrosch (Rana temporaria) zählt zu den häufigsten Arten im Landkreis und besiedelt Wälder, Feuchtwiesen, Gärten und Parkanlagen. Besonders große Vorkommen gibt es in den Auwäldern am Inn. Doch dringt diese Art bis in die Stadtzentren von Waldkraiburg und Mühldorf vor. Zur Laichzeit im März wird er häufig ein Opfer des Straßenverkehrs

Der seltene Springfrosch (Rana dalmatina) wurde bislang nur im Gebiet der Alt- und Jungmoränen gefunden. Im Nachbarlandkreis Altötting kommt er auch in den Innauen vor. Als Lebensraum bevorzugt er Laubwälder.

Grünfrösche (Rana lessonae und Rana kl. esculenta) leben an den Ufern pflanzenreicher besonnter Teiche und Weiher im tertiären Hügelland und im Gebiet der Alt- und Jungmoränen. Die größten Vorkommen wurden in den Toteiskesseln rund um Haag und Maitenbeth nachgewiesen. Südlich von Kraiburg sind die Grünfrösche vor wenigen Jahren aufgrund der Vernichtung vieler Gewässer ausgestorben. Der dritte Grünfrosch, der Seefrosch (Rana ridibunda), wurde bisher nur in einer Gruppe von Teichen bei Jettenbach gefunden.

Erdkröten (Bufo bufo) sind noch weit verbreitet. Bevorzugte Lebensräume sind Wälder, doch kommt die Erdkröte auch in Gärten und Parkanlagen vor. Aufgrund spezieller Abwehrstoffe werden ihre Kaulquappen von Fischen kaum gefressen, so daß sich diese Art - im Gegensatz zu den anderen Lurchen - mitunter auch in Fischteichen in ausreichendem Umfang fortpflanzen kann. Im Frühjahr werden Erdkröten auf der Wanderung zu ihren Laichgewässern oft ein Opfer des Straßenverkehrs. An vielen Straßenabschnitten werden vom Bund Naturschutz, den Naturschutzbehörden oder dem Straßenbauamt Amphibienschutzzäune errichtet, an denen Erdkröten aber auch Grasfrösche und Molche eingesammelt und über die Straße getragen oder durch eine Unterführung sicher zum Gewässer geleitet werden. Allerdings nehmen die Tiere an vielen dieser Stellen trotz der Schutzmaßnahmen stark ab.

Die Wechselkröte (Bufo viridis) benötigt zur Eiablage besonnte, pflanzenarme frische Gewässer. Diese seltene Art kommt im Landkreis derzeit nur an wenige Orten bei Ampfing, Mettenheim und Heldenstein vor. Geeignete Lebensräume findet sie besonders in Kiesgruben. Der Bund Naturschutz bemüht sich seit Jahren um den Schutz dieser Art. 1998 konnten neue Laichgewässer für die Wechselkröte geschaffen werden, die von den Tieren sofort angenommen wurden.

Der Laubfrosch (Hyla arborea) wird in Toteiskesseln bei Gars und Haag, in Weihern im Inntal und in einigen Kiesgruben bei Ampfing angetroffen. Sonnige Gewässer ohne Fischbesatz werden zur Fortpflanzung bevorzugt. Die größten Vorkommen diese seltenen Froschart finden sich in den Gemeinden Jettenbach und Heldenstein.

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) wird im ganzen Landkreis gefunden, doch sind die Vorkommen meist sehr klein. Die größten Bestände finden sich im Inntal. Unken nutzen zur Eiablage flache, pfützenartige Tümpel. Solche Gewässer entstehen und verschwinden meist schnell (z.B. in Kiesgruben), so daß die Unken weit umherstreifen müssen um neue Lebensräume zu besiedeln. Im Landkreis schwanken die bekannten Unkenbestände sehr stark in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit ihrer speziellen Laichgewässer.

Bergmolch (Triturus alpestris) und Teichmolch (Triturus vulgaris) sind noch überall verbreitet. Die größten Vorkommen wurden in den Toteiskesseln bei Haag sowie in Gewässern der Gemeinde Heldenstein entdeckt. Selbst in vielen Gartenteichen kommen beide Molcharten vor.

Der Kammolch (Triturus cristatus) ist hingegen sehr selten. Die wenigen Fundorte verteilen sich auf einige Toteiskessel im Westen des Landkreises sowie auf zwei Kiesgruben. Das Laichgewässer in einer der Kiesgruben (bei Mettenheim) wurde 1997 verfüllt - soweit wir wissen, um eine Rennbahn für Spielzeugautos anzulegen.

Feuersalamander (Salamandra salamandra) leben im Landkreis Mühldorf in Laubwäldern an den Quellhängen des Inntals sowie einiger Seitentäler. Die größten bekannten Vorkommen befinden sich bei Gars und bei Kraiburg. Feuersalamander legen keine Eier wie die Molche sondern setzen Larven in die flachen Quellgewässer ab. Bedroht ist diese Art besonders durch die Anlage von Forellenteichen im Bereich der Quellhänge sowie durch die Umwandlung von Laubwäldern in Fichtenmonokulturen.

Helfen Sie uns!

Helfen Sie Amphibien und Reptilien - Wir geben Ihnen Ratschläge, was Sie in Ihrem Garten für diese Tiere tun können. Melden Sie uns bitte auch große Vorkommen von Lurchen und Reptilien sowie Funde seltener Arten wie Laubfrosch, Wechselkröte, Feuersalamander, Glattnatter und Waldeidechse

Literatur und Kontaktadresse

Bund Naturschutz im Landkreis Mühldorf